ERSAMMLUNG Mitgliedsbeiträge werden nicht gesenkt / Dirk During löst Hans Zessin ab

BUSECK - (vb). Noch vor den Ende Juli beginnenden Sommerferien soll das Busecker Hallenbad wieder eröffnet werden. Das hofft der Vorsitzende des Hallenbadvereins, Wolfgang Dörr. Mitte Juli 2014 war das Bad geschlossen und seitdem umfangreich saniert worden. „Wir konnten nur mit anschauen, wie die Baumaßnahmen vonstatten oder auch nicht vonstatten gingen“, erklärte Dörr bei der Hauptversammlung am Mittwochabend im voll besetzten Lehrsaal der Naturwissenschaften an der Gesamtschule. Die Mitglieder wählten Dr. Dirk During zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Er ist Nachfolger von Hans Zessin, der nicht erneut kandidierte. Abgelehnt wurde der Vorschlag des Vorstandes, den Mitgliedsbeitrag als Entschädigung für die entgangenen Bademöglichkeiten zu reduzieren.

Der Vorsitzende berichtete, dass die Arbeiten der Fliesenleger in vollem Gange seien und das Becken mit Wasser gefüllt sei. „Die Fliesen scheinen zu halten und das Becken ist bis jetzt dicht. Das war eine der großen Unbekannten.“ Dörr berichtete, dass für 13. September die offizielle Eröffnung vorgesehen ist.

In seinem Bericht ging er auch auf die politischen Diskussionen über die Mehrkosten der Sanierung (zwei statt geplanter 1,2 Millionen Euro) sowie die Öffnung der Südseite des Bades ein. „Dass immer noch unser Vereinskonzept, unser Solidaritätsprinzip von der Busecker Politik infrage gestellt wird, hat mich schwer betroffen gemacht und maßlos geärgert.“ Dörr freute sich, dass die Mitgliederzahlen nicht überdurchschnittlich rückläufig seien. Er nannte eine Gesamtmitgliedszahl von 3244. Seit der Schließung können die Busecker Mitglieder im Licher Hallenbad schwimmen. Der dortige Verein bekommt seit Jahresbeginn eine monatliche Miete und erhält bei Bedarf Unterstützung von der Busecker Badeaufsicht. Dörr hoffte auf Einsparungen durch die energetischen Maßnahmen und die bessere Technik. Dadurch, dass es künftig eine elektronische Eingangskontrolle – vermutlich ab 2016 – gibt, spare der Verein rund 25 000 Euro Personalkosten. Der Verzicht auf die bisherige Kasse bedeutete, sechs Kündigungen auszusprechen. Dies sei dem Vorstand nicht leicht gefallen, so Dörr.

Blumen und Süßigkeiten

In seinem letzten Bericht verwies Zessin darauf, dass zehn Schulen von der Schließung des Bades betroffen seien. Deshalb wolle die Gesamtschule für die neuen Fünftklässler eine Arbeitsgruppe „Schwimmen“ anbieten. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Der Vorsitzende übergab zum Dank Blumen und Süßigkeiten. Die bekam auch Reinhold Wagner, der als Zuständiger für Technik aus dem Vorstand ausschied. Dörr würdigte den enormen Einsatz in den vergangenen Jahren. Gesucht wird nun ein Nachfolger mit baufachlichem Verständnis.

Ernst Walter Weißenborn, der Sprecher der im Herbst gegründeten Arbeitsgruppe „Freibad“, betonte in seinem Bericht, dass das Freibad bezahlbar saniert werden müsse. Vorgeschlagen wird, ein neues Betonbecken in das vorhandene zu gießen (der Anzeiger berichtete). Die Hoffnung ist, dass die Filteranlage nicht ersetzt werden muss. Vor einem Beschluss über das weitere Vorgehen müsse zunächst alles durchgerechnet werden.

Zur Frage aus der Versammlung, ob der Verein Hallen- und Freibad betreiben solle, meinte Dörr, dass dies sein Ziel sei. Allerdings wisse man noch nicht, ob der Hallenbadverein dies stemmen könne. Dieser dürfe nicht gefährdet werden. Beisitzer Frank Müller unterstützte diese Aussage. Die Sanierung des Freibades könne der Verein nicht bewältigen.

Rechner Oliver Stephan legte einen detaillierten Kassenbericht und das Budget für 2016 vor. Während 2014 ein Überschuss von rund 80 000 Euro erwirtschaftet wurde, wird für dieses Jahr mit einem Verlust von knapp 75 000 Euro gerechnet. Grund ist, dass aufgrund der Schließung kein Geld vom Landkreis für das Schulschwimmen floss. Für nächstes Jahr wird ein Überschuss von 29 000 Euro erwartet. Stephan gab das Vermögen des Hallenbadvereins mit rund 260 000 Euro an. Die Mitglieder billigten den Vorschlag des Vorstandes, 50 000 Euro für die Sanierung der Außentreppe zur Verfügung zu stellen.

Einstimmig

Über den Vorschlag, die Beiträge von 80 auf 70 Euro (Einzelperson) sowie von 160 auf 140 Euro (Familien) zu senken, wurde kurz diskutiert. Eine Frau verwies darauf, dass die Senkung angesichts der Investition der Gemeinde in der Öffentlichkeit nicht gut ankommen würde. Eine andere Frau sah ein Problem darin, Mitarbeitern zu kündigen und dann die Beiträge zu senken. Beisitzer Müller meinte, dass man sich den Spielraum für Rücklagen nehme. Es werde immer Geld für Reparaturen gebraucht. Der Beschluss, die Beiträge zu belassen, fiel einstimmig.

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